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Wie werden nachbergbaulich Bodenbewegungen eigentlich im Ruhrgebiet beobachtet?
Hallo Frau Schäfer,
danke für Ihre spannende Frage, die ich Ihnen gerne beantworte.
Die Überwachung von nachbergbaulichen #Bodenbewegungen erfolgt auf mehreren Wegen.
1.) Die Altbergbaugesellschaften sind immer noch verpflichtet die Bewegungen zu überwachen. Hier ist beispielsweise der Bürgerinformationsdienst (BID) der RAG zu nennen. Der BID liefert hier gute Einblicke.
2.) In NRW ist für die Vermessung Geobasis NRW verantwortlich. Hier können die unterschiedlichsten Informationen zu Vermessung des Landes abgerufen werden. Ein guter Einstieg in die Daten stellt TIM-Online dar.
3.) Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es zusätzlich den Bodenbewegungsdienst Deutschland. Hierbei werden spezielle Satelliten zur Erdbeobachtung, die Radarsatelliten Sentinel-1, genutzt um flächendeckende Bodenbewegungen zu beobachten. Das Produkt „vertikal“ zeigt diese verarbeitete Bodenbewegung. Aufgrund der angewendeten Auswertetechnik der Radardaten liegen Ergebnisse nur für Bereiche mit starken Rückstreuern, als vor allem Bebauung vor.
4.) Neben dem deutschen Bodenbewegungsdienst gibt es dann noch den European Ground Motion Service.
Ich hoffe ich konnte Ihnen hiermit helfen.
Glückauf Tobias Rudolph,
Professor für #Geomonitoring im Forschungszentrum Nachbergbau an der Technischen Hochschule Georg Agricola, Bochum
Mich würde interessieren, was genau man unter dem Begriff der Nachnutzung eigentlich alles verstehen kann? Was beschreibt die Nachnutzung und was kann alles Nachnutzung sein?
Das ist eine sehr gute Frage, da der Begriff der #Nachnutzung im Bereich des Nachbergbaus wirklich vielfältig auslegbar ist. Einerseits können wir von der industriellen Nachnutzung sprechen, d.h. es werden benachbarte Industriezweige dort integriert – erneuerbare Energiealternativen oder anderweitige industrielle Nutzung der Anlagen. Ein Beispiel hierfür ist das Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum in Herten (h2Herten). Andererseits kann es auch zu einer Umwandlung in Wohnimmobilien kommen oder aber die Flächen, also vor allem das Werk werden im Sinne der Industriekultur als Denkmal erhalten und durch das Ausrichten von Events, Führungen, Ausstellungen etc. zur Förderung des Tourismus, der Geschichte und der Kultur genutzt. Ein oftmals bekanntes Beispiel ist hier die Veranstaltung „Extraschicht“. Selbiges gilt für dieNachnutzungen von #Halden. Oftmals werden diese zu Naherholungsgebieten, so dass hier neben spazieren oder laufen, auch verschiedene Tätigkeiten wie Fahrradfahren oder sogar Paragliding möglich sind. Ein gutes Beispiel hierfür wäre die Halde Hoheward in Herten, die auf ihrer dazugehörigen Website die vielfältigen Beschätigungsmöglichkeiten erfasst. Im Ruhrgebiet insbesondere gibt es ein breit gestreutes Angbot, um Industriekultur zu erleben und für den Mehrwert der Gesellschaft und der Stärkung der sozialen Komponente auszuleben. Doch auch bei Halden eignet sich die Nachnutzung je nach Standortgegebenheit und Charakteristika der Halde für die Nachnutzung mit erneuerbaren Energien wie Windkraftanlagen. Ein Beispiel hierfür ist die Halde Hoppenbruch, ebenfalls in Herten. Ich habe hier ganz bewusst das Beispiel Hertens an allen verschiedenen Nachnutzungsmöglichkeiten angeführt, denn es zeigt wie divers eine Nachnutzung allein für eine Stadt sein kann. Das Ganze kann man sich dann für eine Region vorstellen und was hier alles möglich sein kann.